Dienstag, 31. August 2010

Mexiko City: "Kulturschock" & Stadtführung


Ich bin gut in Mexikos Hauptstadt angekommen. Allerdings inklusive eines kleinen Kulturschocks: Mit dem Übergang von ärmeren Gegenden Ecuadors und vor allem Kolumbiens in das High-Society-Viertel einer der größten Metropolregionen der Erde (20.000.000 Einwohner) musste ich erstmal klarkommen, den grandiosen Unterschied realisieren. Bereits die Einfahrt des Grundstücks war spannend, es ist rund um die Uhr von Securities bewacht. Die "Eingangshalle" (Bild 1) beeindruckte mich, wie der gesamte Rest des Hauses. Die Hütte gleicht einem Museum, ist voll von Gemälden, Skulpturen und antiken Möbeln.




Mein Zimmer teile ich mit Santiago, einem Cousin von Maria. Er wohnte seit seinem 6. Lebensjahr in Bosten und arbeitet nun bei einem der renomiertesten Architekturbüros des Städtchens. Bis er eine passende Bleibe gefunden hat, lebt er bei seinen Verwandten. Wir wohnen im Gästezimmer, das einem 5* - Hotelzimmer gleicht, allerdings liebe- und geschmackvoller eingerichtet. Wir teilen also den Schlafraum mit Riesen-TV und Bose Soundsystem, haben ein Ankleidezimmer, ein Marmorbad mit Riesenwanne und ein seperates WC.
Im Service inklusive:

Wenn ich nach dem Frühstück in mein Zimmer zurückkehre ist das Bett gemacht und die Gardinen sind geöffnet, so dass keine überflüssigen Anstrengungen nötig sind, den Blick in den Garten zu genießen. Meine Wäsche vom Vortag wird gleichzeitig mitgenommen und liegt jeden Abend frisch gewaschen, gebügelt und gefaltet auf einem Stuhl. Gegen 12 Uhr wird die Tagesdecke übers Bett gezogen und abends wieder entfernt. Auch die Gardinen sind zum Schlafengehen wieder zugezogen. Zum Frühstück setze ich mich an den Tisch und das Küchenpersonal (bestehend aus 3 Angestellten) erfüllen jeden Wunsch. Beim Mittag- und Abendessen gibt es mindestens drei Gänge. Die Platten werden an jeden Platz getragen, hingehalten und man nimmt sich die gewünschte Menge. Das heftigste finde ich das Tischglöckchen. Auf Kommando "Klingel" kommt nach spätestens 5 sek einer der Bediensteten und erkundigt sich nach dem Begehren.
Nicht dass ich mich an diesen "Zustand" auf Dauer gewöhnen kann, aber doch angenehmer als die verkommene 3 € - Kaschemme in Kolumbien ;-)

Trotz der ungewöhnlichen Umstände ist die Familie super nett, nicht spießig und hat mich herzlich aufgenommen. Die Mutter ist ehemalige Geschichtsprofessorin, leitet nun ein Geschichts- und ein Archäologiemagazin. Sie erklärt mir viele Details der spannenden Geschichte des Landes. Wirklich interessant, wie Mayas und Azteken lebten und welchen Einfluss sie bis zum heutigen Tage haben.


Am 2. Abend fand die Geburtstagsparty von Maria's Bruder Miguel im großzügigen Innenhof statt. Ein grauhaariger Butler in weißem Smoking servierte Getränke. Uuund: Der Bruder hat den gleichen Lieblings-Whiskey wie ich. Es gab den unvergleichlich leckeren Jameson - Whiskey. Ich hatte mein Glas kaum geleert, da kam der Herr in weiß schon freundlich lächelnd auf mich zu und überreichte mir das nächste Erfrischungsgetränk. Der Hof füllte sich mit der Zeit, bis irgendwann 80 - 90 Leute versammelt waren. Viele wirklich umgänglich und willig, mir ihre Deutschland-Reiseerlebnisse zu berichten. Eine sehr unterhaltsame Nacht. Gegen halb 7 verabschiedete ich mich ins Bettchen.

Die erste Woche startete mit einem Besuch im VIP - Kino. So ein Ding hab ich noch nie gesehen. Bis zur Liege ausklappbare Ledersessel mit Bassvibration im Rücken und Vor-Ort-Service von Getränken über Popcorn bis Sushi.
Am nächsten Tag musste ich Ersatz für meine, dem Pilz zum Opfer gefallenen Schuhe besorgen. Meine Wanderschuhe sind zwar bequem, aber dann doch nicht für jeden Anlass geeignet. Auch meine Arbeits- und Dschungelkleidung kann ich nicht immer anziehen, so wurde erstmal mexikanisch geshopped. Beraten von Maria und einer Freundin waren die Tüten schnell gefüllt.



Am Mittwoch lud mich Miguel auf eine kleine Stadtführung im Zentrum ein.
Kleines Rätsel: Wie spart man dauerhaft die lästige Suche nach einem Parkplatz und die fällige Gebühr in solch einer Großstadt?
- Man mietet einen Parkplatz?!?
-> Neeiin, nicht standesgemäß.
Hmmm...?!?! -Na klar! Wer wäre nicht selbst darauf gekommen:
Man erwirbt im Zentrum einfach ein Riesen - Apartment und bekommt den Parkhausparkplatz gleich mit dazu ;-)
Wir stellten das Auto also dort ab und gingen los. Wir passierten eindrucksvolle Gebäude, wie den "Palast der schönen Kunst" (Bild 2) und den Präsidentenpalast (Bild 3).



Die Vorbereitungen zur einwöchigen Feierlichkeit des 200. Jahrestags der mexikanischen Revolution sind in vollem Gange. Anfänge auf Bild 4 zu sehen: "1810" - "2010"




Unglaublich auch das Postoffice. Eher wiederum einem Palast gleichend, als an eine Brief- und Paketversendeeinrichtung erinnernd (Bild 5).



Dann ging es in ein Museum. Eindrucksvoll die lebensgroße Statue eines Adlerkriegers auf Bild 6.



Auch die 8 m große Steinscheibe der geköpften Göttin Coyolxauhqui war imposant (Bild 7 vom Stockwerk drüber geschossen).




Noch mal zurück zu Erwähnenswertem von Galapagos:
Gegen Ende meines Projekts kamen zwei Vertreter der französischen Umweltorganisation " Actions Biodiversité " in die Station, um Informationen über diese zu sammeln. Sie waren von den Ergebnissen, die wir in 11 Wochen in dem Projekt erreichten angetan und ich sollte ein "Interview" geben. Zwar war ich köperlich einsatzbereit, aber der billige Rum des Vorabend ließ mich kaum meine Muttersprache beherrschen. So weigerte ich mich. Aber nach mehrmaligem Bitten der süßen Französin musste ich dann schließlich ein paar Sätze von mir geben. Das Ergebnis (wenn auch mit leichten "Wortfindungsstörungen" und grammatikalisch inkorrekten Sätzen) auf der Seite der Organisation zu sehen: hier


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