Montag, 16. August 2010

Pazifikküste & Whalewatching

Von Guayaquil aus fuhren wir an die Pazifikküste Ecuadors. Da die Schlange im Busterminal für Montanita zu lang war, kauften wir ein Ticket nach Puerto Lopez, ein Städtchen eine Stunde nördlich von unserem ursprünglichen Ziel. Nachdem wir während der Fahrt vergeblich alle Unterkünfte abtelefoniert hatten, blieb uns nichts anderes übrig, als in die beste am Ort zu ziehen. Es lohnte sich aber, für $25 pro Person bekamen wir ein kleines Häuschen im tropischen Garten der Anlage. Auch der kleine Untermieter am Mosquitonetz konnte nicht stören (Bild 1).























Die Besitzerin war eine Deutsche. Die Einrichtung des Haupthauses ließ keinen Wunsch offen. Von einer Bibliothek (größtenteils in deutsch) über eine großzügige Spielesammlung, Billard-, Kicker- und Airhockeytische. Der Strand war keine 10 m entfernt. Eigentlich paradisisch, wäre da nicht dieser kleine störende Faktor Wetter:
Momentan ist Winterzeit, Temperaturen um die 20 °C, starke Bewölkung und Nieselregen.
Die geplante Woche Strandurlaub wurde uns also vergönnt. Da Ecuador aber aufgrund seiner Vielseitigkeit auch bei schlechtem Wetter zu genießen ist, machten wir das Beste aus der Sache. Bei einer Flasche gutem billigen, braunen Rum (der mir bekannte aus der Dschungelbar auf Galapagos) brachte Thomas uns die Grundregeln im Skat bei. Danach gingen wir an die Strandpromenade und nach einigen Cocktails trafen wir einen Kapitän, der uns am nächsten Tag mit auf eine Tour nehmen wollte. Zwischen August und Dezember ziehen Buckelwale an der Küste Ecuadors vorbei. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Gesagt, getan. Am Mittag des nächsten Tages wurden wir am Hotel abgeholt und es ging zur Ablegestelle am Strand.















Ein Teil unserer Gruppe auf Bild 2, die ersten Wale schon zu sehen...(kleiner Spass). Die Fahrt ging los. Nach 10 min begann das Meer etwas unruhiger zu werden. Der erste Fahrgast sprang plötzlich auf und rannte ans Heck des Bootes. Das Mittagessen war wohl nicht so gut bekommen, es musste wieder raus. Solidarisch wie Ruven nun mal ist, wollte er den armen Kerl nicht alleine leiden lassen. Kurzum wechselte er von normal auf bleich und kaum 10 min später musste er auch erstmal ordentlich einen Aufwürgen.
Wir fuhren mindestens 1,5 h durch die Gegend, ohne irgendwas Walartiges zu entdecken. Mal war in der Ferne eine ausgeblasene Wasserfrontäne zu sehen, mehr aber auch nicht. Dann stellte ich mich auf den Sitz, hielt mich am Dach fest und lehnte mich nach außen, um mehr und vor allem auch nach vorne sehen zu können. Dem Nationalparkguide, der dem Kapitän vom Dach aus Instruktionen gab, erschien das wohl zu gefährlich und fragte mich, ob ich auch aufs Dach wolle. Na klar! Ich kletterte nach oben. Von dort aus gab es einen perfekten Rundumblick, wesentlich besser als von unten. Keine 5 min später kam auch Thomas nach oben geklettert. Allerdings sahen wir auch von dort aus die Tiere nur aus der Ferne. Ich dachte schon, dass wir wohl keine Buckelwale mehr zu Gesicht kriegen würden. Da erblickte der Guide eine Gruppe der schwimmenden Riesen. Der Kapitän hielt direkt drauf zu und plötzlich waren wir inmitten der Gruppe (Bild 3).














Sie tauchten regelmäßig auf (ungefähr alle 5 min), um Luft zu holen. Ein wirklich unbeschreibliches Gefühl, wenn die Wale neben einem auftauchen, länger und vor allem massiger als das Boot selbst (Bild 4).















Zwei konnten das Spektakel allerdings nicht genießen. Angesteckt von dem
jeweils anderen, fütterten Ruven (Bild 5) und der andere abwechselnd die Wale. Die Veröffentlichung des Bildes natürlich in Einverständnis des Models ;-)























Ich weiß nicht, ob es gefährlich ist, sich mit einem Holzboot unter Wale zu begeben (Bild 6), aber der Kapitän zeigte keinen wirklichen Respekt steuerte immer genau auf die Gruppe zu.














Einmal tauchte einer hinter uns einer auf, um unter unserem Boot herzutauchen. Das konnte man gut spüren (Video 1).






Ich bin mir nicht ganz sicher wieso, aber wenn die Wale untertauchen müssen sie sich wohl drehen und die weiße Bauchseite nach oben strecken (Bild 7).
















Wieder an Land war Ruven sichtlich erleichtert. Im Hotel holten wir unsere Taschen und fuhren mit dem Bus nach Montanita. Ich zitiere die Beschreibung des Michael Müller Verlags zu diesem Ort:

...Eine Art "pazifisches Goa" für moderne Hippies, Love Paraders und Low-Budget Reisende aus ganz Lateinamerika, Europa, Israel und dem gesammelten Rest der Welt...

...Montanita ist nun mal Surf, nationale und interanationale Meisterschaften finden hier statt...


Der Strand ist ganz schön, das Städtchen touristisch geprägt und von ungepflegten Langhaarigen überlaufen, aber wir werden hier bleiben ;-)
Heute werden wir mal ein paar Surfstunden nehmen und morgen muss ich nach Guayuaquil zurück, um am Abend nach Quito zu fliegen. Von dort aus geht es am Freitag über Lima nach Mexico City.





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