Samstag, 19. Juni 2010

Tauchkurs, Geschichten aus der Bar & Bootsparty

Die letzten Wochen verliefen gut. Es sind keine gesundheitlichen Schaeden mehr aufgetreten.
Ein richtig beschi**ne Sache ist aber noch passiert: Mein Laptop laueft nicht mehr und ohne meine Tools in der Heimat, kann ich nicht viel machen. Das ist fuer mein Projekt wirklich schlecht, ich kann nur noch schwer recherchieren, kann keine Fotos mehr auf die externe Festplatte ziehen und die Berichte muss ich auch im Internetcafé schreiben. Also keine Haftung mehr fuer Rechtschreibung und Grammatik... :-)













Der Tauchkurs war einfach der Hammer. Ich war wirklich begeistert. Wir hatten einen tollen Instructor (Jimbo), perfektes Wetter und eine gute Gruppe (Bild 1). Ein Daene, ein Schwede, eine Australierin und eine aus den USA. Nach dem Studieren des Open Water Diver Handbuchs und einem Einfuehrungsvideo ging es dann ins Meer. Zuerst uebten wir Sicherheitstechniken und den Umgang mit der Tauchausruestung. Auch das Aufsammeln von Muell am Ende jeden Tauchgangs gehoerte mit dazu. Zum Beispiel brachte ich einen Ventilator und einen Fahrradreifen an Land (Bild 2).






















Die Seeloewen verfolgten jede unserer Uebeungen. Sie versuchten unsere ausgeatmeten Luftblasen zu erwischen und spielten um uns herum. Von Zeit zu Zeit schnappten sie auch nach dem Schnorchel oder den Flossen. Sobald man sich umdrehte waren sie schon wieder verschwunden, so dass man selbst nie ganz sicher sein konnte, was den Zug verursachte. Bei Gegenuebertauchenden war es spassig zu beobachten. Die Seeloewen schossen auch gelegentlich frontal auf uns zu und drehten ca. 30 cm vor einer Kollision mit der Taucherbrille meist nach unten, aber auch nach oben und nach links und rechts ab.
Am letzten der 4 Tauchtage ging es mit dem Boot zu einem wunderschoenen Platz an der Kueste mit Steilfelsen, bruetenden Voegeln und natuerlich einer tollen Unterwasserwelt. Auf Bild 3 ein gelber Seestern mit schwarzen Stacheln.














Einige Meter davon entfernt ein orange leuchtendes Exemplar (Bild 4).














Eigentlich ist es den Open Water Divern nur gestattet, bis 18 m tief zu tauchen. Da wir aber ein, wie Jimbo sagte, aussergewoehnlich gutes Team waren, durften wir bis auf 27 m runter. Dort gab es wieder eine faszinierende Fauna zu entdecken. Als wir den Grund erreichten hatten wir das Glueck, zwei riesige, ungefaehr 25 cm grosses Seepferde zu beobachten (Bild 5 und 6).


























Nach diesem Tauchgang gingen wir wieder an Bord und es ging auf den Rueckweg. Allerdings noch nicht in den Hafen, sondern zu der Lieblingsstelle unseres Tauchlehrers. Dort befindet sich das Wrack eines alten amerikanischen Dampfschiffs. Man ist sich nicht sicher, ob es aus dem ersten oder zweiten Weltkrieg stammt. Nachdem unser Stickstoffgehalt im Blut auf ein sicheres Level gesunken war, starteten wir den Abstieg. Leider hat Jimbo keine Aufnahme des gesamten Schiffes geschossen. Aber ein nettes Foto ist ihm trotzdem gelungen. Wir sitzen auf der Reling des Wracks (Bild 7).













Ein wirklich unvergessliches Erlebnis. Ich bin vom Tauchen fasziniert und werde den Sport nach Moeglichkeit zukuenftlich weiter betreiben. Eine Woche nach dem Kurs hat mir Jimbo ein Video gegeben, das er Online stellt und als Werbevideo benutzt (Video 1). Er hat dazu die Aufnahmen unseres Kurses verwendet. Nicht von uns sind die Rochen bei Nacht und der Hammerhai.
Mit dem Dive Shop handelte ich aus, dass ich damit Werbung bei den Volunteers mache und Interessenten zu ihnen bringe. Als Gegenleistung werden Tauchgaenge fuer mich verguenstigt. Zwei Mexikanerinnen konnte ich schon ueberreden. Mit ihnen und Jimbo werde ich naechstes Wochenende zum Kickers Rock fahren und tauchen gehen. Dort gibt es auch Galapagos- und Hammerhaie. Hoffentlich mache mir nicht in den Taucheranzug, wenn ich auf einen treffe ;-)





Um mal wieder die Dschungelbar zu erwaehnen. Das "Personal" besteht aus einer unbeschreiblich netten und herzlichen Frau und ihrem lustigen Mann. Letzterer ist auf Bild 8 zu sehen. ziemlich gegen Ende eines Abends. Er ist 75 Jahre alt, hat nicht mehr die meisten Zaehne im Mund. Wirkt auf den ersten Blick etwas gebrechlich. Was nicht sofort ersichtlich ist, ist die Tatsache, dass er seit ueber 50 Jahren Kuehe per Hand melkt.


















Die Power hat ein Proleten-Ami an einen Abend zu spueren bekommen, der sich und sein Land fuer das tollste haelt. Er trainiert taeglich seine Muskeln, nach Moeglichkeit oberkoerperfrei vor den weiblichen Volunteers. Auf Bild 9 der Beginn des anscheinend ungleichen Duells. Allerdings hat der alte Mann hat nicht wirklich lange gebraucht, um ihn zu niederzuringen.



















Eine Woche spaeter wurde ich aufgefordert auch gegen den alten Mann anzutreten. Ich hatte schon gut einen im Tee und willigte ein. Nach zwei Kaempfen mit links und rechts, war "Barkeeper" ueberrascht und seine Frau sagt mir, ich waere der erste seit einer langen, langen Zeit der ihn geschlagen habe. Allerdings nicht ohne Schaden davon zu tragen. Am naechsten Tag faellte ich mit der Machete Baeume (im Durchmesser 10 - 20 cm und invasiv), um Rankhilfen fuer die Tomaten zu bauen. Danach hatte ich 3 Tage lang eine ordentliche Zerrung in beiden Armen, am Uebergang von Bizeps zum Unterarm :-)

Am Abend des gleichen Tages kamen beim Abendessen drei Leute aus dem Hafen in die Station, um Werbung fuer ihr Partyboot zu machen. Fuer $20 sollte es am Wochenende eine Fahrt mit diesem geben. Ein wunderschoener Sonnenuntergang, Caipirinha und Snacks nach Belieben inklusive.
Noch angeschlagen vom Vorabend und erschoepft von der Arbeit zeigte niemand wirkliches Interesse. Als dann eine der Mexikanerinnen sagte, sie wuerde fuer $15 mitkommen und sie einverstanden waren, kamen andere auch ins gruebeln und wir wollten es uns bis zum Wochenende uerberlegen. Am Freitag schliesslich zeigten sich viele entschlossen die Fahrt mitzumachen. Auf Bild 10 ist unsere Gruppe zu sehen.


















Der Captain hielt am Anfang eine kleine Ansprache zu Verhaltensregeln und eroeffnete die Bar. Er sagte, wir duerften auch schwimmen gehen, allerdings ausschliesslich mit ausgeworfenem Anker. Das nahm ich zum Anlass, die Jungs zu motivieren, spaeter betrunken ins Wasser zu springen. Zwei Amerikaner und ein Australier schlugen ein, dies nach dem weit entfernten Ziel von 10 Caipirinhas zu tun.
Auf Bild 12: Piratenkapitaen Meckelburg mit den beiden leicht verrueckten Mexikanerinnen auf dem Weg zum besagten Ziel.


















Als es dann soweit war, gab es noch anfaengliche Zweifel. Aber ein kleines bisschen Motivaton kombiniert mit dem billigen Schnapps liessen diese schnell verpuffen. Als ich auf die Reling kletterte und per Kopfsprung von dieser ins Wasser eintauchte, fehlte nicht viel und meine Boxershort waere mir nicht nur von urpsruenlicher Position ueber die Beine, sondern fast von den Fuessen gerutscht und wahrscheinlich fuer immer verschwunden...
Einem der Amis bekam die Aktion nicht so gut, er kam gerade noch ins Boot zurueck und musste sich uebergeben. Ein paar Minuten spaeter Bild 11, alle 4 Schwimmer leicht angeschlagen.


















Ich hab noch 4 Wochen auf Galapagos, in denen ich noch eine Vier- oder Fuenf -Tagestour machen werde. Einerseits schade, da die Insel wunderschoen ist und die Arbeit Spass macht. Andererseits freue ich mich auch schon hier weg zu kommen. Seit 9 Wochen war nicht ein Mann, mit dem ich mich perfekt verstand (was bis jetzt noch nie vorkam). Ich komme mit allen gut aus, aber mehr auch nicht. Die meisten sind zu jung, oder daemlich, nervig oder Proleten. (bis auf ein paar wenige Ausnahmen). Bei den Frauen das Gleiche.
Ich freue mich schon riesig auf den 1. August, wenn mein Bruderherz und Thomas in Guayaquil ankommen!!!
Die 2 Wochen zwischen Galapagos und der Ankunft der beiden werde ich in Kolumbien an der Karibikkueste verbringen. Ein australischer Segler, der schon die ganze Welt bereist hat, schwaerrmte mir von dem Ort "Cartagena" vor: Ein sicheres, traumhaftes Staedtchen. Malerische Straende, freundliche Menschen und noch guenstiger als Ecuador.